Linker Feminismus hat ein Gesicht und eine Stimme

Rezension von
Laurie Penny
Unsagbare Dinge Sex Lügen und Revolution,
Edition Nautilus, 2015,

Laurie Penny, die noch nicht 30-jährige Bloggerin, Journalistin, Feministin, Sozialistin aus Groß Britannien, ist im Juni auf Lesereise ihres Buchs „Unsagbare Dinge Sex, Lügen und Revolution“ und tourt durch deutsche Medien. Sie wird als derzeit wichtigste Feministin geradezu gehypt. Zu Recht? Mehr

 

Gewerkschaftliche Frauenarbeit: verblüffend und manchmal Zorn gegen Gewerkschafter erregend

Besprechung von
Sibylle Plogstedt:

„Wir haben Geschichte geschrieben“ Zur Arbeit der DGB-Frauen (1945-1990)
Psychosozial-Verlag, Gießen, 2013

 Um das anspruchsvolle Zitat des Titels „Wir haben Geschichte geschrieben“ zu belegen, bedarf es mehr als Geschichte aus der Sicht von Gewerkschafterinnen zu schreiben, was Sibylle Plogstedt als Absicht ihres Buchs angibt. Denn dafür gilt es, den wirtschaftlichen und politischen Hintergrund zu skizzieren, die Gesetzeslagen und deren Reformbemühungen allgemein zu beschreiben, nicht nur für Deutschland, sondern auch im Rahmen von EG-Gesetzen und -Richtlinien. mehr

Patriarchatsstärkende Strategien und patriarchatsschwächende Verhaltensweisen  junger Männer

Besprechung von
Ulrike Prattes:
Junge Männer und Feminismus
VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2011

Unter dem Titel „Junge Männer und Feminismus“ hat Ulrike Prattes 2011 empirische Forschung veröffentlicht, die sie als sozialanthropologischen Blick auf Männlichkeitskonstruktionen im Kontext Österreichs nennt. Bei solchen Büchern ist man/frau versucht, neugierig gleich das Kapitel der Ergebnisse aufzuschlagen und die theoretische Verortung zu ignorieren. mehr

Wenig grundsätzliche Kritik. aber neue Blicke auf Sorgearbeit

Besprechung von
Christine Bauhardt und Gülay Çalğar (Hrsg.):
Gender and Economics - Feministische Kritik der politischen Ökonomie
VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2010

 Wer sich von der Aufsatzsammlung grundsätzliche Kritik erwartet, wird enttäuscht. Zwar erhebt das Buch den Anspruch, nicht nur Blindstellen und geschlechtsspezifische Asymmetrien in Theorie- und Modellbildung zu benennen, sondern auch Anhaltspunkte für alternative Theorien, Modelle und Politiken herauszuarbeiten, letzteres ist eher die Ausnahme. Offenbar gibt es in der Arbeit feministischer ÖkonomInnen keine wachstumskritische Position, wie sich der informativen Zusammenfassung wichtiger Beiträge von Irene van Staveren entnehmen lässt. mehr

Mit dem Herzen sich empören über Heuschrecken und Massenmorde

Besprechung von
Arundhati Roy:
Aus der Werkstatt der Demokratie
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 2009

Auf Heuschrecken zu achten, so der erste Teil des Originaltitels von Arundhati Roys Buch, rät uns die Autorin, meint damit aber nicht nur Insekten, die in ein Dorf einfallen. Diese Tiere sind ein schlechtes Omen. Roy lässt sie künden von Völkermorden, die sich die indische Regierung hat zuschulden kommen lassen, und von schleichender rassischer/ethnischer/religiöser Diskriminierung. Aber nicht nur. Wie Roy an internationalen und historischen Beispielen zeigt, mehr

Über begabte Mädchen, schwierige Jungs und den wahren Unterschied zwischen Männern und Frauen

Besprechung von
Susan Pinker:
Das Geschlechterparadox
Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung Band 748, Bonn, 2008

Seit Jahrzehnten bemühen sich deutsche PolitikerInnen den Mädchen- und Frauenanteil in männerdominierten Bereichen zu erhöhen. Anfang der 80er Jahre war es die Aktion „Mädchen in Männerberufe“, dann kamen Frauenförderpläne und Quoten der verschiedensten Art; „Girl's Days“ wurden angeboten, weil das cool klang, Mentorinnen sollten Frauen den Weg in die Führungsetagen ebnen. Die Erfolge waren gering. mehr